Hermann Dölger und Karl Oswald

06.10. – 29.10. 23
Vernissage: 06.10. um 19 Uhr
Wolfgang Wussler stellt die Werkansätze vor
Musik von Heiko Baur und Thomas Bernhard
Öffnungszeiten : Sa. und So. von 14 – 18 Uhr

Am Sa, den 14. 10. (17 Uhr) und am So, den 22. 10. (15 Uhr) findet je ein Künstlergespräch mit beiden Gestaltern statt.
Am 14.10. um 19 Uhr wird außerdem das Duo „Kate`n Crazy“ (Katrin Dalman und Heiko Baur) ein Konzert mit jazzig-bluesigen Eigeninterpretationen von Stücken aus der Pop- und Rockgeschichte geben.

Kate’n’Crazy

Kate’n’Crazy sind Katrin Dalman (Gesang/Percussion) und Heiko Baur (Gitarre/Gesang/Percussion).
Stilistisch ist das Akustik Duo aus dem Kreis Esslingen/Göppingen nicht festgelegt – das Band Motto lautet:“ Wir spielen stilistisch alles von Adele bis Led Zeppelin“. Lassen Sie sich überraschen von dem großartigen Gesang von Katrin („Kate“) und den speziellen Arrangements für die akustische Gitarre von Heiko („Crazy“).
 Aufnahmen von kate’n’crazy gibt es unter unter www.katencrazy.de
Der Eintritt ist kostenfrei, die Musik darf und sollte finanziell unterstützt werden.

Die Kulturmühle beherbergt ab dem 7.Oktober für 4 Wochenenden die Bilder von zwei Gestaltern, die sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen. Das muss kein Nachteil sein.
„Farbe Fläche Raum“, der Titel des Auftritts, ist so etwas wie der größte gemeinsame Nenner der Gestaltungsansätze, Aspekte, die letztlich bei aller Malerei eine Rolle spielen.
Der Geislinger Hermann Dölger nutzt als Malgründe gerne Oberflächen und Materialien mit Strukturen: Bleche, Furnier, oder – was am meisten ins Auge sticht – alte Teppiche mit orientalischen Mustern. Darauf betreibt er eine figürliche Malerei, die immer auch die Gestalt der Oberfläche mit einbezieht. Da werden gerne mal die Teppichmuster zu Kleidungsstoffen, indem an den entsprechenden Stellen einer Figur der Untergrund unbemalt gelassen wird. Es entsteht ein Vexierspiel mit Figur und Grund, plastischer figürlicher Malerei und flächigem Teppichornament.
Die weiter gestalteten Teppiche erreichen Maße von bis zu 6 Quadratmetern oder sind mit bis zu 22 Figuren gefüllt – Dölger stellt mehrere sehr verschiedene Varianten seines Themas vor. Zudem zeigt er Gipsskulpturen, welche aus einer plastischen Weitergestaltung von Körperabformungen entstanden sind. Zu erkennen sind Beine, Hüften oder ein Bauch, die zu bootartigen oder Ei-Formen erweitert sind. Schließlich zeigt Dölger im Rahmen seiner körperorientierten, figürlichen Arbeit Aktzeichnungen, die vor dem Modell entstanden sind; seit Jahrzehnten hat der Kunstpädagoge seinen Blick und Zeichenfähigkeit durch Aktzeichnen geschult; in einem Kabinett sind Beispiele davon zu sehen.
Karl Oßwald aus Donzdorf hat sich nach seiner Pädagogenlaufbahn der malerischen Richtung der OP Art verschrieben, die er seit mehreren Jahren für sich erschließt und verfeinert. In dieser Malerei wird der Betrachter gezielt in seiner Wahrnehmung angesprochen und herausgefordert, mitunter auch bewusst irritiert. In Oßwalds Adaptationen dieses Gestaltungsansatzes sind mehrere Serien von geometrisch geprägten, handwerklich ausgesprochen präzisen Werken entstanden. Eine Serie von monochromen Bildern beeindruckt durch feinste Hell-Dunkel-Abstufungen, die eine geradezu magische Lichtwirkung erzeugen. Eine andere Bilderreihe bringt starke Raumillusionen mit abgetönten Kontrastfarben hervor. Ein dritter Ansatz lebt von buntfarbigen kleinteiligen Farbfeldern, ein starker Reiz für das Betrachterauge.
Oßwald bevorzugt das Quadrat als Bildformat. Die Quadrate werden zuzeiten auf die Spitze gestellt präsentiert, was die Wirkung der Farbtafeln enorm dynamisiert.

Dölger und Oßwald, deren gestalterische Gemeinsamkeiten nur in sehr allgemeinen Aspekten der Malerei zu finden sind, hat die gegenseitige Wertschätzung zusammengeführt. Ihre gegensätzlichen Ansätze treffen spannungsreich anregend in den Räumen der Kulturmühle zusammen, eine bewusst durchmischte Hängung wird diese Spannung immer wieder befördern – und das Erlebnis für die Betrachter steigern, hoffen die beiden Ausstellenden.

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